„…Ich werde oft gefragt, wie ich dazu kam, den Künstlernamen Shoto anzunehmen, welcher dann der Name des  neuen Dojo wurde. Das Wort Shoto bedeutet „Pinienrauschen“ und hat somit keine großartige, geheimnisvolle Bedeutung, aber ich möchte doch erzählen, warum ich das Wort wählte. Meine Heimatstadt, die Festung Shuri, ist von Hügeln umgeben, die mit Wäldern der Ryukyu-Pinie und subtropischer Vegetation bewaldet sind.

Wenn ich Zeit hatte, ging ich oft am Tarao-Berg spazieren, manchmal auch nachts bei Vollmond oder wenn der Himmel klar war und man unter einem Sternenhimmel stand. Wenn zu solchen Zeiten außerdem noch etwas Wind wehte, konnte man das Rauschen der Pinien hören und das tiefe, undurchdringliche Geheimnis fühlen, welches in der Wurzel allen Lebens liegt. Für mich war das Murmeln der Pinien immer eine göttliche Musik.

Zu jener Zeit praktizierte ich bereits mehrere Jahre lang Karate, und ich wurde mir, je vertrauter ich mit der Kunst wurde, ihrer geistigen Natur bewusst. Meine Einsamkeit zu genießen, während ich dem Wind zuhörte, wie er durch die Pinien rauschte, schien mir eine vorzügliche Möglichkeit zu sein, den Geistesfrieden zu erreichen, den Karate erfordert.
Und da dies seit meiner frühen Kindheit zu meinem Leben gehörte, entschied ich mich, dass es keinen besseren Namen als Shoto gab, um die Gedichte zu unterzeichnen, die ich schrieb.“

Gichin Funakoshi